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eAML – eurofunk Advanced Mobile Location

Die volle Integration in das eurofunk Produktportfolio

„Wo genau befinden Sie sich?“

Dies ist bei der Notrufbearbeitung in einer Leitstelle eine der ersten Fragen. Genau hier unterstützt eAML, eurofunk Advanced Mobile Location. Diese technische Entwicklung ist die volle Integration von AML in die eurofunk Produkte im Bereich der Einsatz- und Kommunikationssysteme.

AML ist eine, vor allem von Google getriebene, weltweite Initiative und versucht das Problem der Standortermittlung von Mobiltelefonen beim Absetzen von Notrufen zu beseitigen. Mobiltelefone, welche AML unterstützen, setzen nach Wählen des Notrufes automatisch mehrere Nachrichten mit den aktuellen Standortdaten ab. Dabei werden sowohl GPS-Empfänger des Mobiltelefons aktiviert als auch vorhandene WLAN-Netze zur Lokalisierung verwendet.
Ohne AML, also bei älteren Technologien, die anstelle der genauen Position des Smartphones lediglich die Position der Funkzelle (Funkmasten, Zentrum) übermitteln, ist die Lokalisierung zu ungenau. Das Smartphone und somit der/die Anrufer*in befindet sich dann eventuell sehr weit vom sogenannten Zentrum der nächstgelegenen Funkzelle, da die Funkzellen in ihrer Reichweite sehr stark variieren.

Ermittlung der genauen Standortdaten durch AML

Mit AML ist die ungenaue „Location“ passé. Hier liegt die Positionsgenauigkeit im Regelfall bei 15 bis 50 Metern, wodurch jährlich bis zu 800 Menschenleben gerettet werden. Zusätzlich bietet AML den Vorteil, dass keine Smartphone-App erforderlich ist. AML ist nämlich integraler Bestandteil des Betriebssystems und die Positionsdaten werden direkt mit dem Notruf versendet.

In Deutschland und Österreich gehen diese genauen Positionsdaten an den offiziellen AML-Endpunkt des jeweiligen Landes und werden von dort direkt in die zuständige Leitstelle übertragen.

Technisches Zusammenspiel

Die eurofunk Kommunikationstechnologie-Lösungen nehmen die AML-Daten über die Schnittstelle zum AML-Endpunkt entgegen.
Aus Gründen der Informationssicherheit erfolgt der Verbindungsaufbau immer vom Kommunikationssystem zum AML-Endpunkt. Sobald die AML-Daten verfügbar sind, werden diese automatisch an das ELS über die bestehende Schnittstelle weitergereicht. Trotzdem stehen die AML-Daten weiterhin im Kommunikationssystem zur Verfügung und können dort auch eingesehen werden.

Bei eAML wird die bereits existierende Technik mitbenutzt und jeweils nur um ein Modul im Rahmen eines Softwareupdates ergänzt. eAML wurde so umgesetzt, dass die Daten parallel, während der/die Disponent*in mit dem Notrufenden spricht, vom eurofunk Kommunikationssystem direkt vom AML-Endpunkt abgeholt werden. Dies erfolgt ganz automatisch im ­Hintergrund ohne jegliche Interaktion der Nutzer*innen.

Auch für die Nutzer*innen bleibt alles wie gewohnt. eAML ist selbsterklärend und durch die nahtlose Integration in die ­bestehende Technologie sind die AML-Positionsdaten für ­Nutzer*innen sehr einfach auffindbar. Das gilt für die bereits vertrauten Workflows sowie für die Darstellungen zu Positionsdaten. So kann beispielsweise im ELS über die AML-Position in der Einsatzbearbeitung ein Einsatz eröffnet und die genaue AML-Position in der Karte eingesehen werden.

Ausrüstung der Notrufnummern

Die eurofunk Produkte mit eAML sind bereits für alle möglichen Notrufnummern mit AML vorbereitet. Aktiviert ist diese Technologie selbst derzeit nur für ausgewählte Notrufnummern. Hier sind vor allem Länderspezifika in Bezug auf Notrufnummern zu berücksichtigen.

Ursprünglich wurde AML für die Euronotrufnummer 112 konzipiert. Aus rein technischer Sicht spricht jedoch nichts dagegen, dies auch für andere länderspezifische Notrufnummern einzusetzen – in Deutschland ist AML bereits geplant. Hier steht die 112 für Feuerwehr und Rettungsdienst zur Verfügung. Für den Polizeinotruf 110 wird daran gearbeitet, einen eigenen AML-Endpunkt bundesweit bereitzustellen.
In Österreich ist AML bereits für 122, 140, 141, 144 und 128 einsatzbereit.

Wie geht es weiter?

Die aktuelle eAML-Implementierung in die eurofunk Produktpalette ist erst der Anfang. Diese hat sich stark an der ­sogenannten eCall-Implementierung orientiert und konnte bereits die ersten Kund*innen überzeugen. Überdies gibt es Ideen, um die präziseren AML-Positionsdaten noch besser zu nutzen. Es ist zu erwarten, dass sich sowohl eAML als auch AML weiterentwickeln werden, sei es durch eine höhere Genauigkeit oder Ergänzungen in der Darstellung.