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DCI – Dispatch Center Interface

DCI: Die Vernetzungsmöglichkeit, die einen strukturierten Informationsaustausch zwischen überregional agierenden Leitstellen im grenzübergreifenden Hilfs- und Rettungsdienst sowie in Krisen und Katastrophen ermöglicht.

Die tägliche Praxis und die verschiedenen grenzübergreifenden Katastrophenschutzübungen haben gezeigt, dass im all­täglichen Hilfs- und Rettungsdienst und im Speziellen in Krisen und ­Katastrophen sowie bei Großschadensereignissen eine gegenseitige grenzübergreifende Unterstützung der Einsatzkräfte unerlässlich ist, um rasch und effizient Hilfe leisten zu können. Diese gegenseitige Unterstützung ist aber nicht nur auf Ebene der Einsatzkräfte erforderlich, sondern bereits auf Ebene der Leitstellen, welche die Einsatzkräfte disponieren und alarmieren.

Dispatch Center Interface ermöglicht grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Leitstellen.

Eine Vernetzung von Leitstellen kann beispielweise durch eine Erweiterung der zu verbindenden Einsatzleitsysteme um das Dispatch Center Interface realisiert werden. DCI wurde als ­Standard für bidirektionale Leitstellenzusammenarbeit in das Produktportfolio des Einsatzleitsystems ELDIS 3 integriert und bereits für die Zusammenarbeit von Schleswig-Holstein mit Dänemark oder beim Roten Kreuz in Oberösterreich eingesetzt.

In Schleswig-Holstein konnte dank DCI das alte Verfahren im Rettungsdienst zur Übermittlung von Einsatzinformationen ohne direkte Anbindung der Fremdsysteme erfolgreich abgelöst werden. Damit ist eine schnellere Reaktion und Hilfeleistung bei grenznahen Einsätzen möglich und vorhandene Sprachbarrieren zwischen Deutsch und Dänisch konnten entschärft werden. Derzeit werden auf dänischer Seite mittels DCI Einsatzmittel aus Deutschland angefragt, welche anschließend nach Dänemark entsendet werden. Ein weiteres Einsatzszenario wird im Feuerwehr-Bereich aktuell geprüft und könnte künftig auch hier eine verbesserte grenzüberschreitende Zusammenarbeit ermöglichen.

Beim Roten Kreuz Oberösterreich ist DCI bereits seit rund drei Jahren erfolgreich im Einsatz und realisiert einerseits die ­Anbindung an eine Applikation für den Hausärztlichen Notdienst Oberösterreich (HÄND-App) zur Vermittlung von Einsatzdaten betreffend ärztliches Auskunfts- und Visitenmanagement und andererseits die Anbindung an das “Secondary Medical Priority Dispatch System LOW CODE” zur bidirektionalen Übermittlung von Einsatzdaten für die Gesundheitsberatung Oberösterreich. Dabei werden jährlich zu LOW CODE rund 7.500 und zur HÄND-App rund 72.000 DCI-Einsätze aus ELDIS 3 übertragen.

Das Rote Kreuz Oberösterreich plant zukünftig eine Anbindung mittels DCI an andere Rettungsdienst-Leitstellen wie z. B. ­Salzburg, Niederösterreich, Bayern oder den Arbeiter-­Samariterbund sowie auch an weitere Behörden und ­Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (Polizei oder Feuerwehr).